Fährst du Velo und trägst dabei ab und zu einen Helm? Trägst du den Helm, weil er dir den Schutz bietet, den du dir wünschst? Findest du es aber trotzdem manchmal auch toll, ohne Helm herumzufahren, weil es sich leicht und frei anfühlt, wenn der Wind durchs Gesicht und durch die Haare streicht?
Den Velohelm trage ich freiwillig, die Maskenpflicht wird mir verordnet. Anfühlen tut sich jedoch beides ein bisschen ähnlich es ist einengend.
Ich sitze im Zug und trage eine Maske. Dies wird mir vom Staat vorgeschrieben, und da ich eine anständige und kooperative Bürgerin bin, halte ich mich an diese Anweisung. Wahrscheinlich halte ich mich aber auch daran, weil ich ein grosses Harmoniebedürfnis habe und keinen Zoff mit irgendwelchen Mitfahrenden möchte, die mich wie ein Polizist darauf hinweisen, dass ich etwas falsch mache.
Ab und zu frage ich mich dann aber auch, wo meine Selbstbestimmung geblieben ist. Was kann ich heute noch selbst bestimmen, was in zwei Wochen, was in zwei Monaten und was in zwei Jahren? Selbstbestimmung ist in unserer modernen Gesellschaft zu etwas Grundlegendem geworden. Wir haben während der letzten paar Jahrzehnte gelernt, dass wir sehr individuell unterwegs sind. Umso schwieriger, dass uns seit einigen Monaten die Selbstbestimmung immer mehr geraubt wird.
Ich habe mir vor zwei Monaten ein GA geschenkt, damit ich während den Sommerferien in der Schweiz einige Reisen unternehmen und dieses wunderschöne und vielseitig Land neu entdecken kann. Gefreut darauf habe ich mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Ich darf in den Zug ein- und aussteigen, wie ich will. Ich folge einfach meiner Intuition oder meinem Würfel, der mich beim Reisen ab und zu leitet und begleitet.
Ich habe mein GA immer noch. Ich freue mich auch auf meine Reisen. Getrübt wird die ganze Sache von einer Maske, die mir immer wieder mein Wohlbefinden und meine gefühlte Freiheit raubt.
Wie geht es dir mit der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr?